Exkursion zur TREA Freiburg und zum Logistikzentrum Freiburg der Spedition Dachser

Exkursionsbericht der gemeinsamen Exkursion der DVWG-Bezirksvereinigungen Freiburg und Oberrhein

Am 22.März trafen sich die interessierten Mitglieder am Hbf Freiburg zur Weiterfahrt in den Gewerbepark Breisgau in Eschbach.

Die 15 Teilnehmenden wurden vom Betriebsleiter Herrn Jolas begrüßt und im Rahmen eines einstündigen Vortrages über Anlagenbetrieb und -logistik informiert. Betrieben wird diese Anlage neben weiteren 20 Anlagen in Deutschland von der Firma Energy from Waste Saarbrücken GmbH (EEW). Die Anlage erzeugt jährlich ca. 130.000 MWh elektrische Energie (ausreichend für ca. 37.000 Haushalte) und ca. 14.000 MWh/a Fernwärmeenergie aus ca. 175.000 t Restmüll. Die erzeugte Wärme findet im umliegenden Gewerbegebiet ihre Abnehmer. Die erzeugte elektrische Energie wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Bei  Planung und Bau dieser MVA wurde bereits Wert darauf gelegt, die relevanten Emissionswerte nach BImSchG zu unterschreiten. Dies ist auch erfolgreich umgesetzt worden, sodass eine Nachrüstung oder Umbauten wegen höherer Anforderungen an die Emissionen seit der Inbetriebnahme im Jahr 2005 vermieden werden konnte. Die Emissionswerte werden kontinuierlich überwacht und sind seitens der Überwachungsbehörden jederzeit online einsehbar. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral zu sein. Das Einsammeln und Vorbehandeln des Brennstoffes (Restmüll) obliegt den angeschlossenen Gemeinden bzw. Landkreisen, die dann per Lkw oder Schiene anliefern. Zum Einzugsgebiet gehören u. a. die Kommunen Freiburg, Emmendingen, Rastatt und Baden-Baden.

Beim anschließenden Rundgang konnten sich die Exkursionsteilnehmenden einen guten Eindruck von der Größe und Komplexität der Anlage verschaffen.

Ein weiterer Besuch bei der Firma Dachser schloss sich an. Nach einer Stärkung für alle Teilnehmenden informierte uns Herr Gaudlitz (General Manager) über laufende Projekte der emissionsfreien Belieferung im Stadtgebiet und im Umland der Stadt Freiburg.

Hierzu wurde 2019 ein sogenannter „Hub“ innerhalb der Stadt eingerichtet, von dem aus mit elektrischem Lastenfahrrad (mit Ladefläche in Palettengrösse) weiter verteilt wurde. Die nächst größere Transportvariante bestand in elektrisch angetriebenen Kleintransportern (baugleich mit den Fahrzeugen der Deutschen Post AG), mit denen dann auch größere Mengen/Gewichte verteilt werden konnten. Seit 2022 sind nach ausgiebigen Tests auch elektrisch angetriebene Lkw der Firma Renault im Einsatz (Kategorie 7,5t), die eine Reichweite von ca. 280 km aufweisen und laut Aussage von Herrn Gaudlitz sehr zuverlässig auch im regulären Ausliefer- und Transportbetrieb einsetzbar sind. Überrascht waren wir von der Aussage, dass die Zuladung für elektrische Lkw im Vergleich zum Dieselantrieb lediglich 200 kg geringer ist. Die Frage nach der Wirtschaftlichkeit ist momentan nur schwer zu beantworten, da alle Projekte mit Fördermitteln des Bundes durchgeführt werden.

Zukünftig ist aber damit zu rechnen, dass Kommunen in ihren Kerngebieten nur noch eine emissionsfreie Anlieferung zulassen werden, sodass es zum elektrischen Antrieb nach heutiger Technologie keine Alternative geben wird.

Geplant ist bei Dachser für die Zukunft aber auch der Einsatz von elektrisch betriebenen Hoffahrzeugen zum Umsetzen und Transportieren der Ladebrücken, sowie der Einsatz größerer batteriegetriebener Lkw im sogenannten „Systemverkehr“ zwischen den Niederlassungen.

Kernthema hierfür wird die Weiterentwicklung eines dezentralen, intelligenten Strom- und Lastenmanagement sein, mindestens zur Abdeckung von Lastspitzen bei der Abnahme von Ökostrom.

Alle Teilnehmenden waren von der Dynamik und dem Konzept der emissionsfreien Anlieferung beeindruckt, sodass das Thema bei einem anschließenden Bier im kleinen Kreis noch weiter diskutiert wurde.

Peter Welling (DVWG Freiburg)   Rolf Gerhardt (DVWG Oberrhein)